Medien: Interview mit dem ehemaligen WWE-Kommentator Abbas S

Der ehemalige und symphatische deutsche WWE-Kommentator Abbas Schirmohammadi stand WWE-GERMANY freundlicherweise zu einem Interview bereit. Darin äusserte er sich über positive aber auch negative Abschnitte seines Lebens. Außerdem unterstütze er bereits schon Jahre zuvor das Wrestling in Deutschland und war in Insider Kreisen als Wrestling Experte bekannt. In dem folgenden Interview erfahren wir Fans wie Abbas Schirmohammadi WWE Wrestling Kommentator wurde, weshalb er plötzlich verschwand und was er heute macht.


Hat dich das WWE Wrestling schon immer interessiert bzw. fasziniert?
Schirmohammadi: Zum Wrestling kam ich 1992, da war ich 14 Jahre alt. Der Royal Rumble war mein erstes Wrestlingerlebnis und faszinierte mich. Ich fand die verschiedenen Typen, die Gimmicks und vor allem die Auftrittsmusiken super. Die Show gefiel mir, die Storys, die erzählt wurden mit all ihren Überraschungen. So wurde ich schnell zum Fan und verpasste keine Sendung.


Wie bist du eigentlich zu deinem Job als Wrestling Kommentator gekommen?
Schirmohammadi: 1994 war ich in Insider Kreisen bereits als Experte bekannt. Ich kannte mich sehr gut im amerikanischen Wrestling (WWE, WCW, ECW, SMW, USWA) aber auch weltweit (AAA, New Japan, All Japan) aus. Ebenso groß war mein Wissen über die Wrestling History. Ich lernte Betty Frank kennen und schrieb fortan regelmäßig als freier Mitarbeiter für das Deutsche Inside-Wrestlingmagazin „CFI“ (Catch Fans International). Auch für Wolfgang Stachs „Power Wrestling“ war ich ab und zu aktiv. 1996 meldete sich der damalige Chefredakteur von BRAVO SPORT, Peter Raschner, bei mir und offerierte mir, die Berichterstattung fürs Wrestling in seinem Magazin zu übernehmen, was ich auch gerne tat. Ein Jahr später rief Nic Heldt (ehemaliger deutscher WCW Chefkommentator) bei mir an und so wurde ich Sprecher der offiziellen deutschen WWE Hotline, für dessen Inhalt ich auch verantwortlich war. 1997 lernte ich Nic Heldt persönlich kennen, als mich BRAVO SPORT zum WCW/nWo Event nach Oberhausen schickte. Ich wurde nach München eingeladen, machte eine Probesendung mit Peter William, und hatte meinen Vertrag in der Tasche. Also zog ich nach meinem Abi dann im September 1997 nach München, um als TV Kommentator zu arbeiten. Ich kommentierte im Laufe der Jahre WCW, NWA, SMW, AAA und ECW Sendungen, hauptsächlich aber WCW, und moderierte einige Male das World of Wrestling Magazin. 2001 meldete sich Carsten Schaefer bei mir und so wurde ich WWE Kommentator.


Wie kann es sich der Fan vorstellen? War WWE dein Arbeitgeber oder ein TV-Sender wie Premiere, DSF oder Tele 5?
Schirmohammadi: Zu meiner WCW Zeit (1997 – 1999) waren SMS Sound & Media und Online TV, also Nic Heldt und Dieter Krap, meine Arbeitgeber. Zu meiner WWE Zeit (2001 – 2003) war ich direkt bei World Wrestling Entertainment angestellt. Mein direkter Chef und Vorgesetzter war gleichzeitig auch mein Kollege Carsten Schaefer. Zur amerikanischen Chefetage hatte ich keinen Kontakt.


Bist du in deiner Zeit als Wrestling Kommentator auch im Internet unterwegs gewesen, um dich auf Wrestlingseiten zu informieren bzw. dir in Boards Leser Feedback anzuschauen?
Schirmohammadi: Natürlich war ich während meinen Kommentatorenzeit im Internet auf diversen Wrestling Pages unterwegs. Zum einen, um das Feedback der Fans zu lesen, zum anderen, um mein Wissen zu vermehren und mich weiterzuentwickeln. Schade nur, dass so mancher bestimmte Kollege es blockierte und kräftig dagegen arbeitete.


Musstest du dich als WWE Kommentator auch an bestimmte Regeln halten, wie bzw. kein Kontakt zu I-Net Fans aufnehmen oder anderes?
Schirmohammadi: Als WWE Kommentator gibt es natürlich bestimmte Regeln, an die man sich zu halten hat, die gibt es in jedem Beruf. Aber auf Details will ich hier nicht eingehen, da das vertragsinterne Informationen sind und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.


Oftmals kam es den Fans so vor als ob du und Carsten Schaefer sich beim kommentieren der Wrestling Shows nicht verstanden habt. War dies vielleicht abgesprochen oder gab es wirklich eine Antisympathie zwischen euch?
Schirmohammadi: Zum Thema „Carsten Schaefer“ möchte ich mich lieber nicht äußern.


Plötzlich hörte man von heute auf morgen nichts mehr von dir? Weshalb? Hattest du kein Interesse mehr weiter zu kommentieren?
Schirmohammadi: Es war März 2007, da ging es mir gesundheitlich sehr schlecht (totaler Nervenzusammenbruch), und ein Arzt schickte mich sofort in eine psychosomatische Klinik, in der ich sechs Wochen verbrachte und mich langsam wieder stabilisieren konnte. Die Ärzte rieten mir, unter keinen Umständen wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurückzukehren, da das alles andere als gut für mich und meine Gesundheit wäre. Natürlich hätte ich sehr gerne weiter für WWE gearbeitet und wäre dem Wrestling treu geblieben, aber nicht unter diesen Arbeitsumständen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.


Hast du den noch Kontakt zu deinen ehemaligen Kommentator Kollegen?
Schirmohammadi: Nein.


Verfolgst du heute auch noch das Wrestlinggeschehen?
Schirmohammadi: Natürlich schaue ich immer mal wieder rein, um zu sehen, was abgeht und was Neues passiert ist.


Was hast du nach deinem Job als Wrestlingkommentator gemacht?
Schirmohammadi: Nachdem ich aus der Klinik kam, entschloss ich mich, ins Ausland zu gehen, um ein neues Leben zu beginnen und Abstand von all dem zu gewinnen.

Während meinen sechs Kommentatorenjahren (1997 - 2003) machte ich ja meine Ausbildungen zum Psychologischen Berater, Personality Coach und Management-Trainer. Ich ging für knapp zwei Jahre nach Ägypten, wo ich im Robinson Club Soma Bay zuerst als Kinder- und Jugendbetreuer, dann als Fachleiter Sportstainment und schließlich als Tageskoordinator arbeitete. Im Januar 2006 kam ich zurück nach Deutschland, machte meinen Heilpraktiker für Psychotherapie zu Ende und bildete mich zusätzlich noch zum Mediator aus. Jetzt arbeite ich freiberuflich als Coach, Management-Trainer und Mediator und bin seit Herbst 2006 auch als Ausbildungsleiter und Dozent für die Deutschen Paracelsus Schulen tätig. (Anmerkung: Weitere Infos erhaltet ihr auf www.paracelsus.de).


Da du ja auch als Dozent tätig bist, wurdest du evtl. auch mal von Schülern auf deinen ehemaligen Job als WWE Wrestlingkommentator angesprochen?
Schirmohammadi: Manche kennen meine Stimme aus dem Fernsehen oder können sich an mich als Moderator erinnern.


Überraschenderweise wurde in der letzten Woche auf der Frankfurter Buchmesse dein erstes Buch „Coaching für Paare“ Ratgeber vorgestellt. Worum geht es darin genau?
Schirmohammadi: Ja, mein erstes Buch trägt den Titel „Der ultimative Coaching für Paare Ratgeber“ und ist in der letzten Woche mit großem Erfolg auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt worden. Es ist ab sofort im Handel erhältlich, in jeder Buchhandlung, auf www.amazon.de oder direkt über die Verlagshomepage von Shaker Media. Es ist ein psychologisches Partnerschafts- und Beziehungsbuch, 100 Seiten, 23 Kapitel, in dem alle wichtigen Aspekte einer Beziehung unter die Lupe genommen werden. Ich habe das Buch sehr offen und leicht verständlich geschrieben. Also keine psychologische Fachlektüre, sondern viel mehr ein Ratgeber für jung und alt. Da ich auch Ehe- und Paarberater bin, sehe ich, wie viele Probleme es in Beziehungen gibt. Es wird falsch kommuniziert, missverstanden, hintergangen, gelogen, betrogen, ...In meinem Buch gebe ich Tipps zu einer besseren Kommunikation miteinander und einem besseren Verständnis füreinander. Bisher waren die Feedbacks alle sehr positiv, die Regionalzeitungen berichten darüber und weitere Anfragen sind da. Es freut mich sehr, dass das Buch so toll ankommt und ich Gutes damit bewirken kann.


War es schon immer ein Traum von dir irgendwann mal ein Buch zu verfassen?
Schirmohammadi: Angefangen hat es mit zwei Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift Praxis Magazin: „Die hohe Schule der Konfliktlösung“ und „Effizientes Stressmanagement“. Da ich immer wieder sehe, was alles in Beziehungen schief läuft, entschloss ich mich, das „ultimative Coaching für Paare“ Buch zu schreiben. Nun ist es fertig und ein weiteres bereits in Arbeit.


Und um was geht es in deinem kommenden Buch?
Es wird ein „Coaching für Singles“ Flirt-Ratgeber und voraussichtlich Anfang 2008 erscheinen.


Zurück zu deinem Erstwerk, wieso sollte es gerade ein Ratgeber für Paare werden?
Schirmohammadi: Als Partnerschaftstherapeut habe ich einen guten Einblick in Beziehungen. Ich kenne nur wenige Menschen, die sagen „Ich bin glücklich und zufrieden in meiner Beziehung“. Jeder hat Probleme, Mann wie Frau, jung und alt. Wir werden immer beziehungsunfähiger. Es gibt immer mehr Singles deutschlandweit. Grundsätzlich ist jeder Mensch auf der Suche nach einem Partner und möchte glücklich in einer Beziehung sein. Doch viele Probleme tauchen in einer Beziehung auf und zerstören das schöne Bild. Fast alle Menschen gehen falsch mit Problemen oder Konflikten um. Es ist also ein Thema, das uns alle betrifft und interessiert. Eine Partnerschaft, die funktioniert, ist etwas wundervolles, und dahin möchte ich alle Leser bringen. Sie sollen wieder glücklich werden in ihrer Beziehung und die Probleme, die ihre Partnerschaft belasten, endlich klären. Wie das funktioniert, steht im Buch.


Welche Zielgruppe möchtest du mit deinem Buch ansprechen?
Schirmohammadi: Das Buch richtet sich an alle Paare, die ihre Beziehung optimieren, checken, überarbeiten oder retten wollen, an beziehungswillige Singles und an alle interessierten Männer, Frauen und Teenager. Ich würde sagen, für alle ab 14 Jahren ist es geeignet und klar verständlich. Ich möchte erreichen, dass alle Leser/innen dieses Buches glücklicher werden in ihrem Leben, ihre Beziehung optimieren können und ein besseres und engeres Verhältnis zu ihrem/r Partner/in aufbauen können. Die einzelnen Kapitel beschreiben alle wesentlichen Elemente einer Beziehung, auf die es zu achten gilt und die wichtig sind für ein harmonisches und glückliches Miteinander.

Wir bedanken uns für das Interview und wünschen viel Erfolg mit deinem Buch und Alles Gute für die Zukunft.
Vielen Dank, Euch auch alles Gute. Liebe Grüße an alle Wrestlingfans.
Euer Abbas